Burnout stellt eine ernsthafte Herausforderung in Pflege- und Care-Berufen dar. Es ist mehr als nur Müdigkeit – Burnout ist eine langfristige Reaktion auf anhaltenden arbeitsbezogenen Stress.
Fachlich wird Burnout häufig als Zusammenspiel von drei zentralen Merkmalen beschrieben:
emotionale Erschöpfung, eine zunehmende innere Distanz oder negative Haltung gegenüber der Arbeit sowie ein Rückgang von Motivation und Leistungsfähigkeit.
Mögliche Anzeichen sind unter anderem anhaltende Erschöpfung, Reizbarkeit, das Gefühl innerer Distanz zur Arbeit oder zu Patientinnen und Patienten sowie ein nachlassendes Engagement. Burnout entwickelt sich häufig unter Bedingungen hoher Arbeitsanforderungen, langer oder unregelmäßiger Arbeitszeiten sowie dann, wenn Einflussmöglichkeiten, Unterstützung oder Handlungsspielräume fehlen.
Das frühe Erkennen von Warnsignalen ist entscheidend. Wenn Sie solche Anzeichen bei sich selbst oder bei einer Kollegin bzw. einem Kollegen wahrnehmen, ist es wichtig, aufmerksam zu werden und rechtzeitig Unterstützung zu suchen.
Burnout kann alle Personen in Pflege- und Care-Berufen betreffen – manchmal, ohne dass es sofort bewusst wahrgenommen wird.
Das Christina Maslach-Burnout-Modell beschreibt drei zentrale Bereiche, auf die geachtet werden sollte: nicht nur körperliche Erschöpfung, sondern auch Veränderungen in der inneren Haltung und im Erleben der eigenen Arbeit.
Wenn Sie die Infografik betrachten, überlegen Sie, ob Sie einzelne dieser Anzeichen bereits bei sich selbst wahrgenommen haben. Frühes Erkennen erleichtert es, Unterstützung in Anspruch zu nehmen und das eigene Wohlbefinden zu schützen.
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Burnout zeigt sich in der Pflegearbeit häufig als emotionale Erschöpfung – etwa mit dem Gefühl:
„Nach jeder Schicht bin ich so erschöpft, dass ich nichts mehr geben kann.“
Dazu kann Zynismus gehören, zum Beispiel Gedanken wie:
„Es ist mir nicht mehr so wichtig wie früher“ oder „Ich fühle mich innerlich von meinen Patientinnen und Patienten distanziert.“
Schließlich kann eine verminderte berufliche Wirksamkeit auftreten, die sich etwa so äußert:
„Ich habe das Gefühl, nichts mehr zu bewirken“ oder „Ich kann meine Arbeit nicht mehr so gut machen wie früher.“
Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und überlegen Sie:
Haben Sie eines dieser Anzeichen bei sich selbst oder bei einer Kollegin bzw. einem Kollegen bemerkt?
Wenn ja, ist es wichtig, darüber zu sprechen, Unterstützung zu suchen und aktiv Schritte zum Schutz der eigenen Gesundheit zu setzen.
Typische Anzeichen: anhaltende Erschöpfung, Reizbarkeit, innere Distanz zur Arbeit, nachlassende Motivation
Maslach-Burnout-Modell: emotionale Erschöpfung, Zynismus (Depersonalisierung) und verminderte berufliche Wirksamkeit
Risikofaktoren: hohe Arbeitsbelastung, Schichtarbeit, fehlende Einflussmöglichkeiten oder mangelnde Unterstützung
Quellen
Maslach, C., & Leiter, M. P. (2016). Understanding the burnout experience: Recent research and its implications for psychiatry. World Psychiatry, 15(2), 103–111. https://doi.org/10.1002/wps.20311
World Health Organization. (2019, May 28). Burn‑out: an “occupational phenomenon.”
Burn-out an „occupational phenomenon“: International Classification of Diseases